Samstag, 13. September 2014

Kalt, windig, fischlos



Nachdem ich mir nach dem Ansitz in Jöß einen Tag „Auszeit“ gegönnt hatte, ging es am Freitag in Richtung Amstetten. Dort wollte ich mit meinem Mitstreiter Hari den Atlantis-Teich besuchen. Vielleicht habt ihr schon von diesem Gewässer gehört oder besser gesagt auf der tollen Facebook-Page gelesen. Obwohl der Baggersee erst seit etwa einem Jahr zum Angeln freigegeben ist, kann man dort schon einige wunderschöne Fische bestaunen. Mir hatten es vor allem die pervers-geilen Kois angetan, die dort in absolut genialen Farben vorkommen und Größen bis knapp an die 20kg Marke erreichen. Der Zielfisch wäre also mal gefunden.
Nach reibungsloser Anfahrt von gerade mal 50 Minuten kamen wir dann am Gewässer an, wo wir auf drei Salzburger trafen, die ebenfalls erst heute angereist waren. Der See war zum Zeitpunkt unseres Besuches voll besetzt, klar, verlängertes Wochenende eben. Doch unser Platz lag weit abgelegen von den anderen Anglern in einer kleinen Bucht, wo wir völlig ungestört fischen konnten. Die Ruten wurden vor allem im Uferbereich platziert, da hier die Fische fressen sollten, wie ich bereits von 2 Freunden wusste, die an diesem Platz etwa einen Monat zuvor mächtig abgeräumt hatten. Der Platz bietet wunderbare Uferteile, die auch ohne Boot perfekt zu befüttern sind und sich in angenehmer Wurfdistanz befinden (zwischen 65 und 90m). So wurden alle Fallen gelegt und das große Warten begann. Am Nachmittag, wir hatten noch keine Aktion gehabt, besuchte uns dann einer der Pächter, Günther, ein sehr netter und bemühter Mensch. 


Unser Platz war echt geil!

Während wir mit ihm über das Gewässer und den Fischbestand sprachen, senkte sich mein linker Swinger ein wenig. Da danach kein Anzeichen auf Fisch zu sehen, positionierte ich ihn neu, und wendete mich ab. Etwa eine Minute später das gleiche Spiel nur diesmal mit etwas mehr Bewegung. ich ahnte gleich, dass ich es hier nicht mit einem Karpfen zu tun haben konnte, und nach kurzem Drill verlor ich eine kleine Schleie vor dem Kescher. Nicht weiter schlimm dachte ich… So verflog der Tag und mit den letzten Sonnenstrahlen wurde es immer kälter und windiger. Am Tage hatten wir zwar auch kaum 20 Grad, verbunden mit starkem Wind, doch nun war es echt kalt. Die Fische schienen auch nicht aktiv zu sein und so verzog ich mich noch vor elf ins Zelt um zu schlafen. Gegen 4 Uhr hörte ich dann den Kollegen draußen, und alles was ich verstand war: „Fisch!“ Also raus aus der warmen Hütte und den Keschermann spielen. Doch leider kam es nicht dazu… Der Karpfen konnte sich, nur mehr 10 Meter vom Ufer entfernt, vom Haken befreien. Fuck! Nach bald 20 Stunden angeln ein Biss und dann das. 

Am Tag war nichts zu machen...


Am nächsten Morgen musste ich frustriert feststellen, dass sich an meinen Ruten rein gar bemerkbar gemacht hatte. Kein Piep. Trotzdem legte ich noch einmal neu für den Tag aus und wollte mich einmal bei den anderen Anglern erkundigen. Die Drei aus Salzburg hatten auch nach 24h noch keinen Karpfen, doch immerhin war ihnen ein Stör ins Netz gegangen. Auf dem 6er Platz, vom dem man die einzige vorhandene Insel beangeln kann, waren zwei Tiroler, auch sie konnten keinen Fisch fangen. Lediglich auf Platz 7 wurden Fische gefangen, dafür gleich mehrere. Ich selbst konnte live einen 12kg Spiegler sehen. Was hätte ich in dieser Situation für so einen Fisch gegeben. Doch es half ja alles nix, wir konnten nur warten und, hoffen dass der Biss in der Nacht kein Einzelfall gewesen ist. Das einzige, was uns treu geblieben war, war der eisige Wind, bei 13 Grad in der Mittagszeit. Immer wieder kamen Böen, sodass das Werfen selbst auf diese Distanzen zum Problem wurde. Und obwohl ich im Normalfall nicht gerade zimperlich auf Kälte reagiere, so lief ich die Tage den ganzen Tag mit der Jacke durch die Gegend. So verging der Tag wie im Flug, Aktion hatten wir keine. Auch bei den Nachbarn rührte sich nichts. 


 Als sich der Tag dem Ende zuneigte, wurden alle Ruten für die Nacht peinlichst genau abgelegt, viel Futter konnten wir uns ja sparen, immerhin gab es keine Anzeichen dafür, dass schon viel davon gefressen wurde. Die Nacht wurde wieder sehr kalt, trotzdem wollte ich bis Mitternacht aufbleiben und eventuelle Fischaktivitäten zu erfassen. Kurzum: Es war nichts da. Kein Fisch sprang und wenn, da mindestens 100 Meter von unseren Stellen entfernt. Zu meinem Erstaunen meldete sich Hari am frühen Morgen wieder. Er hatte noch eine Chance bekommen! Und diesmal lief alles glatt und er konnte einen kleineren Schuppenkarpfen landen, doch die Freude war immens groß! Ich rechnete mir nicht mehr viele Chancen aus, die Nacht war bald vorbei und ich hatte mich auch schon mit dem Blank abgefunden. So überraschte es mich nicht, in der Früh ohne Fremdverschulden aufzuwachen und der Wahrheit ins Auge zu sehen: Ich konnte einfach keinen fangen. 

Doch damit war ich nicht allein: auch die 2 Tiroler gingen ohne Fisch nach Hause und die 3 Salzburger hatten in 48h genau 4 Fische. Nur die 2 Jungs auf dem 7er Platz fingen wirklich gut. Warum? Nun ja, ohne daran zu zweifeln, dass sie wussten was sie taten, schienen die Fische nicht von der Breitseite des Teiches wegzuschwimmen. Hier hängen große Bäume ins Wasser, das Ufer ist teilweise unterspült und fällt steil ab und es liegt viel Totholz im Wasser. Dazu ist es einer der tiefsten Bereiche im See, was bei den Bedingungen wie wir sie vorfanden sicher auch kein Nachteil ist. Denn im Freiwasser die zwei Kollegen ebenso erfolgslos wie alle anderen. Dennoch, sie wussten genau was sie machen, und Erfolg ist auch kein Zufall. Meiner Meinung nach hielten sich die Fische eben einfach nicht in unserem Seeteil (genau gegenüber vom „Spot“) keine oder nur sehr wenige Karpfen auf.
Trotzdem war es eine nette Session und mich hat der Atlantis auf keinen Fall das letzte Mal gesehen, denn so leicht lass´  ich mich nicht abwerfen…


In diesem Sinne,
tight lines,
Roman

Samstag, 30. August 2014

Carphunter & Co Jugendangeln 2014

Ja, mich gibt´s auch noch! Nachdem ich im Juli arbeiten musste (als armer Schüler muss ich mir ja mein Hobby irgendwie finanzieren) und in diesem Monat nichts wirklich aufregendes passierte, war im August Vollgas geben angesagt. Und der erste von Trips führte mich in die Steiermark, wo mich das von Markus Rosenberger organisierte Fischen erwartete. Warum ich da mitmachen wollte? Nun ja, der See bzw. Teich an dem es stattfand (FZZ-Jösser See 2) war interessant für mich, da ich noch nie an einem der FZZ Seen geangelt hatte. Und natürlich sollte es auch spannend sein, den "Profis" über die Schultern zu schauen. Da wir bei der Anfahrt ein paar Schwierigkeiten hatten (Stau, Baustellen, Umleitung und 1x verfahren) kamen wir (Alex und ich) als letzte am See an. Gewundert hat´s mich irgendwie nicht...  Die anderen hatten schon die Plätze bezogen bzw. waren gerade dabei, so mussten wir erstmal Markus ausfindig machen. Nach einer Begrüßung und kurzem Abchecken der Lage meinte Markus wir sollten uns auf Platz 8 setzen. Dieser Platz liegt am "Damm" zum 1er See und man kann von dort aus eigentlich nur das Freiwasser befischen. Doch wir hatten hier viel Platz und unsere seelige Ruhe, da es an dieser Seeseite nur 3 Plätze gibt. Da es an diesem See sehr viele Muscheln gibt mussten wir mit Schlagschnüren angeln, die uns Markus kostenlos zur Verfügung stellte. Danke nochmals an dieser Stelle! Auch ein Schlauchboot bekamen wir, ein muschelfestes Vorfach, nochmal eine Schlagschnur und auch noch 2kg Boilies. Eine tolle Geste!


 Dann gings aber ersteinmal ans Aufbauen und ans Ausloten der Plätze. In unserem Seeteil war sehr viel Schlamm zu finden, allerdings waren auch einige schottrige Plätze vorhanden, die es zu finden galt. Ich entschied mich für einen Spot weit draußen; hier gab es harten Untergrund und es war nicht ganz so tief wie im Umfeld. Als Zweiten wählte ich ein weiteres Mini-Plateau mit harten Grund auf zirka 50m Distanz. Im Gegensatz zur ersten Rute, die ganz klassisch mit Mais beködert war, wollte ich hier mit Boilies angeln. Die dritte Rute wurde in der Schlammwüste, wo es minimal tiefer war als an den beiden anderen Plätzen abgelegt und ebenfalls mit einem Boilie beködert. Nachdem das Camp aufgebaut war, wurde erst einmal das angenehme Wetter genossen, immerhin sollte es noch in der Nacht einen Schlechtwettereinbruch geben. Doch der Tag verlief leider sehr ruhig - um genau zu sein: es war kein einziger Ton der Bissanzeiger zu hören. Am Abend legte ich die Ruten neu aus und wir aßen Pizza, die uns bis zum Platz geliefert wurde. Auch nicht schlecht. Nachdem wir also (fast) vollends zufrieden waren, suchte mein Kollege die Toilette auf. Und kaum war er weg, bekam ich den ersten Run auf die mittlere Rute, also jene die mit Mais beködert und ziehmlich weit draußen war. Wie uns empfohlen wurde, stieg ich sofort ins Boot und versuchte so schnell wie möglich über den Fisch zu kommen. Dann folgte ein schöner Drill, bei dem der Karpfen alles gegeben hat und doch in den Maschen des Keschers verschwand. Yess. Noch bevor die schwarze Luft über uns hereinbrach konnte ich den ersten Schuppinger von gut 9kg in die Linse halten.


Der erste Fisch am neuen Gewässer!



Und kaum hatte ich die Rute wieder draußen, lief der Stock schon wieder ab! Diesmal war der Drill nach kurzer Zeit vorbei, ein kleiner Schpiegler von etwa 5kg lag im Kescher. Egal, Fisch ist Fisch und vor allem schien der Mais einmal mehr die ulmative Waffe zu sein. Denn nach meinem zweiten Karpfen baute auch Alex eine Rute auch Mais um und was soll ich sagen?! Am selben Spot an dem der Boilie eines nahmhaften Herstellers (der zwar auch noch Fisch fangen sollte) über Stunden keinen Biss brachte, hatte er mit den gelben Körner innerhalb von 20 Minuten den ersten Run, den er leider nicht verwerten konnte. Ich konnte währendessen meinen 3. Karpfen landen und legte nun auch die Uferrute an den Erfolgsspot.




Ohne euch noch lange auf die Folter spannen zu wollen: Ich bekam bis 4 oder fast 5 Uhr morgends kein Auge zu, war nur mit drillen, wiegen, fotographieren und auslegen beschäftigt. Insgesamt konnte ich 4 weitere Karpfen landen, alle zwischen 7 und knapp 13kg.  Doch irgendwann, man konnte schon ein wenig den hellen Schein im Osten erkennen, bekam ich einen Run auf eine Rute während ich gerade im Boot stand und drillte. Da mein Mitstreiter tief und fest schlief, nahm der Fisch zig Meter Schnur und räumte den Marker des Nachbarn und eine meiner Ruten mit. Zwar konnte ich auch diesen landen, aber danach wurden einfach beide Ruten an Land gelassen und abgeschnitten. Auf das Entwirren konnte ich bis zum Morgen gerne verzichten...


Vom Schuppenbild einer der schönsten Fische! Sowohl von links...

...als auch von rechts!





Doch sehr lange waren mir die Karpfen den Schlaf nicht vergönnt, denn gegen 8 ging auch noch die letzte Rute ab. Sie lag seit dem Abend ohne Aktion und war mit einen Schneeman bestückt. Da es die Rute war auf etwa 50 Metern lag, drillte ich den Fisch vom Ufer. Als ich ihn dann aber im Kescher hatte staunte ich nicht schlecht: es war ein Two Tone! Mein erster Überhaupt! Zwar war er mit 7kg kein Riese, trotzdem freute ich mich riesig über diesen Fisch. Nach dem Releasen baute ich meine beiden abgeschnittenen Ruten wieder auf und brachte sie wieder in Position.


Mein erster Two Tone überhaupt!


An diesem Tag war es bei weitem nicht so schön wie am Vortag, dichte Wolken verdeckten die helle Scheibe am Himmel, doch mir war es recht, vielleicht könnte man ja auch am Tage etwas fangen. Und so kam es dann auch, dass ich noch am Vormittag den ersten Amur der Session landen konnte. Er kein Riese, aber mit knapp 10kg doch ein ansehlicher Fisch, der einen tollen Drill ablieferte. Bis zum Nachmittag blieben die Swinger dann ruhig, doch dann zog ein wenig Regen auf und mit ihm kamen die Fische! Ich konnte sofort einen weiteren Weißfisch und einen kleinen Karpfen fangen. Danach bekam ich noch einen Graser an den Haken, diesmal ein besserer Fisch, und meine Vermutung bestätigte sich, als die Waage 15,5kg anzeigte, was einen neuen persönlichen Rekord bei dieser Fischart für mich bedeutete.


Mein neuer PB!




Als der Regen dann wieder aufhörte, ließen auch die Bisse nach. Bis zum Abend konnte ich keinen Biss mehr verzeichnen. Die Nacht begann nicht ganz so furios wie die Vorherige, nur ein Fisch fand meinen Köder. In der Nacht begann es stark zu regnen und ich bekam auch zwei Bisse, leider konnten sich beide Fisch nach wenigen Sekunden Run vom Haken befreien. Doch ich habe ich ehrlich gesagt schon mehr über nicht bekommene Fisch geärgert, denn es schüttete wie aus Kübeln und ich war auch schon völlig fertig, immerhin hatte ich vorige Nacht kaum 4 Stunden geschlafen.


Der einzige Fisch der zweiten Nacht...leider nur ein schlechtes Handyfoto

 Am Morgen legten wir dann ausgeschlafen und hochmotiviert ein letztes Mal unsere Ruten mit dem Boot aus, denn Nino (der uns netterweise das Boot zur Verfügung stellte) musste bald wieder fahren. Ich legte alle Ruten auf den Spot, der am weitesten draußen lag, und alle drei wurden auf Mais gefischt. Und tatsächlich lief jede halbe Stunde eine Rute ab und ich konnte drei weitere Amure landen. Manch einer freut sich ja nicht unbedingt, wenn er einen solchen Fisch am Band hat, ich allerdings mag die Asiaten sehr gerne, vielleicht auch weil es in meiner Umgebung kaum ein Gewässer mit nennenswerten Bestand gibt.



 


Danach musste ich die Rute werfen, doch auch dann konnte ich noch einen Fisch landen. Ein kleiner Karpfen von etwa 3kg war der "krönende" Abschluss dieser Session! Insgesamt konnte ich bei diesem Trip 11 Karpfen und 6 Amur fangen, ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis. Ich möchte mich hiermit auch nochmal bei allen Beteiligten bedanken, es war ein nettes gemeinsames Angeln mit tollen Kollegen und wirklich schönen Fischen. Generell waren alle Karpfen in einem guten Zustand, zwar konnte man bei einigen Fischen sehen, dass sie schon einmal gehakt waren, doch dass bleibt bei dem Befischungsdruck der doch vorhanden ist, nicht aus. Mir hat das Gewässer recht gut gefallen, wer eine Herausforderung sucht, ist hier zwar sicher nicht am richtigen Platz, doch für ein paar Entspannte Tage mit einigen Fischen, ist man sicher nicht verkehrt.

Wie schon erwähnt ist noch einiges passiert und es wurden schöne Fische gefangen, doch auch ein wenig erfolgreicher Trip war dabei. Seid gespannt, da kommt was!

Tight Lines,
Roman


Montag, 21. Juli 2014

Testing new Baits!


Da ich in letzter Zeit ja nicht gerade durch schreibfreude geglänzt habe, kommt hier mal wieder ein aktueller Bericht der aktuellen "Highlights" meiner Angelei. Ja, viel hat sich in den letzten Wochen nicht getan, aber nun soll mal wieder ein kleines Update her. Doch nun zum Wesentlichen: Nachdem ich mir vor zirka 2 Wochen eine neue Sorte meiner "Selfmade-Kugeln" gerollt hatte, war dieses Wochenende die Zeit, die neuen Boilies zu wässern und hoffentlich den ein oder anderen Fisch zu fangen. So fuhr ich am Freitagabend an den Baggersee um schnell eine Nacht zu fischen. Ideale Testbedingungen, denn ich will vor allem Boilies, die Instant sehr gut fangen, da ich an den meisten meiner Gewässer nicht vorfüttern kann beziehungsweise darf.

Die neuen Selfmades

 So verteilte ich mittels PVA etwa 20-30 Boilies an meinem Platz und begann die Ruten auszulegen. Der Plan sah vor, den hinteren Teil des Sees zu beangeln, da sich die Karpfen hier im Sommer (und gerade bei der herschenden Hitze) gerne aufhalten und sich an der Oberfläche sammeln. Ich hatte meine Ruten in Ufernähe zu meiner Rechten ausgelegt, hier liegen einige alte Bäume im Wasser und auch gibt es zahlreiche überhängende Weiden, unter denen sich die Fische gerne aufhalten. Es war ein traumhafter Abend mit sehr warmen Temperaturen und es roch föhrmlich nach Fisch. Es war gerade Finster geworden, als ich den ersten Run verzeichnen konnte - leider konnte ich diesen Fisch nicht landen, da er sich in einen alten Baum geflüchtet hatte. Was will man machen. So legte ich die Falle neu aus und wartete auf den nächsten Biss. Der kam dann auch etwa eine Stunde später. Die neuen Boilies schienen also zu funktionieren und der erste kleine Schuppi war im Netz.



Groß war dieser Karpfen wahrlich nicht - gefreut habe ich mich trotzdem sehr über ihn, der erste mit den neuen Kugeln! Nach diesem Fisch war erst einmal zwei Stunden Ruhe und ich konnte die sternenklare Nacht genießen, einzig die Blutsauger nervten ein wenig. Dann, es war wohl um kurz vor Mitternacht der nächste Run. Ein sehr radikaler Biss, der von null auf hundert ging. Doch wie erwartet war es auch diesmal nur ein kleiner Fisch, doch auch er bekam ein Foto mit mir. 





Nach diesem Fisch legte ich mich erstmal schlafen, doch lange kam ich nie dazu. Nun wurden die Karpfen richtig aktiv. Lange Rede kurzer Sinn - bis zum Morgengrauen hatte ich 5 weitere Runs verzeichnen können, im Stundentakt lief eine der Beiden Ruten ab. Leider waren es lauter kleine Fische, von denen ich keinen weiteren mehr fotographierte, da ich ab Mitternacht allein am Wasser war, zuvor hatte mich ein raubfischangelnder Freund begleitet. Leider musste ich auch noch zwei Fischverluste hinnehmen: Ein Karpfen hatte sich schlichtweg nicht ordentlich gehakt, während ein zweiter sofort in einen Baum geflüchtet war, wo er verloren ging. Trotzdem war die Nacht ein voller Erfolg für mich, immerhin hatten die slebstgemachten Kugeln ohne groß zu vorzufüttern 8 Runs gebracht, ein ganz ordentliches Ergebnis wie ich meine. Gegen 9 Uhr vormittag packte ich dann aber zusammen, es wurde mir in der prallen Sonne einfach schon zu heiß.

Mein Hotspot!

Gestern durfte ich dann etwas für mich nicht alltägliches Erleben: Einen Oberflächenkarpfen! Im dichten Gestrüpp mit der leichten 2,70er Shimano Spinnrute echt toll. Dazu den Fisch auf kaum 5 Meter Distanz zu beobachten, bis er dann endlich die Semmel einsaugt, dass macht es mich aus. Auch ohne viel Tackle, ohne die Riesenfische.


In diesem Sinne,
tight lines,
Roman






Dienstag, 17. Juni 2014

Ab an den Stausee!



Nachdem ich es letztes Jahr versäumt habe, an den Ottensteiner Stausee zu fahren und die Räuber zu ärgern, war ich heuer natürlich umso mehr Feuer und Flamme, endlich wieder mal im "Skandinavien Österreichs" zu fischen. Die Natur dort ist der Traum und Fische, vor allem Hecht, Zander und in den letzten Jahren auch Welse sind genug vorhanden. So wurde geplant und nach endlosem hin und her, legte ich mich auf vergangenen Sonntag fest, was zwar nicht ideal war, da ich nicht so lange fischen konnten wie ich wollte, schließlich musste am nächsten Tag wieder in die Schule gegangen werden. Pünktlich um drei Uhr morgens war die Abfahrt angesetzt und so holte ich mir noch schnell die Karten und gegen halb fünf schleppte ich auch schon meine Köder hinter mir her. Ich wollte erstmal in eine Bucht am Ende eines langen Arms schleppen und dort mein Glück mit der Spinnrute probieren. Beim Schleppen ging gar nichts, doch nach ein paar Würfen hatte ich im Flachwasser den ersten Fischkontakt: ein kleiner Hecht hatte den Köder attackiert, doch er blieb nicht hängen, was auch nicht so schlimm war. Danach hatte ich auch versucht mit Naturködern zu punkten, doch an der Grundrute rührte sich nach 2 Stunden und drei verschiedenen Plätzen nichts. So fuhr ich in nocheinmal in die Bucht, wo ich einen kleinen, kaum 3m breiten kanalähnlichen Seeteil entdeckte, der aufgrund des recht hohen Wasserstandes entstanden war. Dort hatte sich gleich beim ersten Wurf ein kleiner Esox meinen Köder geschnappt, doch auch dieser Fisch blieb, trotz Zusatzdrilling, nicht am Eisen kleben.



Nach diesem Kontakt schleppte ich wieder ins Freiwasser und steuerte die nächste Bucht an, in der sich jedoch kein Erfolg einstellte. In einer der nächsten Buchten konnte ich auch ein paar Karpfen ausmachen, allerdings keine großen Fische. In jener Bucht bekam ich den nächsten Biss, doch auch hier riss die Pechsträhne nicht ab: Ich beförderte meinen Gummifisch mitten ins Holz, wo ich kurz an einem Ast hängen blieb. Genau in diesem Moment hatte sich der Hecht auf den Köder gestürtzt, natürlich konnte ich diesen Fisch auch nicht landen. Bis dahin hätte meine Chancenauswertung auch besser sein können, denn auch einen Nachläufer hatte ich davor noch verzeichnen können. Doch immerhin, ich hatte Fischkontakt, und die Hechte waren allesamt nicht besonders groß, sodass ich diese Verluste verkraften konnte. Nach einem erneuten Versuch beim Schleppen zum Erfolg zu kommen wiederholte sich in der nächsten Bucht das Spiel, ein kleiner Hecht war hinter dem Köder her, doch er schnappte nicht zu.



 Doch ein paar Würfe später konnte ich den Fisch dazu bringen, meinen Gummifisch zu attackieren. Und diesmal konnte der kleine Räuber auch gelandet werden. Endlich! Ein wirklich schöner Hecht, wenn auch nicht besonders groß. Ich beschloss das Ufer nun weiter abzuwerfen, vor allem an überhängenden Bäumen und in Buchten in denen besonders viel Holz war, hatte ich bisher Bisse bekommen. Und tatsächlich konnte ich kaum 15 Minuten später den nächsten Esox zum Biss verleiten und siehe da, auch dieser Fisch konnte ins Boot geholt werden. Er war zwar noch kleiner als der Vorherige, trotzdem war ich nun schon zufrieden, hatte ich mir beim letzten Trip hierher noch einen sauberen Schneider eingefangen.




Ich fuhr nach diesem Fisch nocheinmal in den "Schlauch" in dem mir in der Früh schon der kleine Hecht entwischt war. Und gleich beim ersten Wurf war die Rute krumm und der Kleine hatte sich den Gummifisch reingehauen. Doch irgendwie lag heute ein Fluch auf mir, erneut ging der Hecht im Drill verloren. Schade. Nun war es schon etwas später geworden und ich schleppte noch ein wenig in einen anderen Arm des riesigen Sees, wo ich noch ein paar Buchten abwerfen wollte. Nachdem beim Schleppen wieder nichts gebissen hatte und ich beim Werfen wieder einen Nachläufer hatte, wollte ich noch eine Bucht abwerfen. Und zu meiner Freude konnte ich hier noch einen kleinen Esox verhaften, der zwar das Mindestmaß von 70cm auch nicht erreichte und wurde, wie alle anderen auch, natürlich wieder ins Wasser zurückgesetzt.

Natürlich wurden alle Fische released!




Auch beim Schleppen zur Bootsanlegestelle zurück konnte ich nichts mehr fangen, warum heute beim Schleppen nichts ging, war mir rätselhaft. Den vielen Fehlbissen und Nachläufern war wohl das, für Stauseeverhältnisse, sehr klare Wasser geschuldet. An der Montage kann es nicht gelegen haben, schließlich hatte ich vor einer Woche an meinem Hausgewässer von 10 Bissen 9 Hechte fangen können. Leider waren es auch nicht die großen Hechte, die ich aus den Buchten kitzeln konnte. Nun ja, ich werde auf jeden Fall wiederkommen und vielleicht auch mal einen größeren Hecht aus dem See zaubern können.

Tight Lines,
 Roman


Samstag, 7. Juni 2014

Auch Kleines macht Freude

Wie oft habe ich schon im Internet gelesen, dass den meisten Karpfenanglern das Gewicht ihrer gefangenen Fische ja sooo egal sei. Ich teile die Ansicht, dass solche Aussagen kompletter Blödsinn sind und sich viele nur von den reinen Kilojägern abgrenzen wollen. Schließlich freut sich ja jeder über einen großen Fisch mehr als über einen Kleinen. Ist ja auch keine Schande, oder? Ich glaube es ist das ganz normale Verhalten des Menschen, umso mehr hasse ich diese Selbstbelügerei der vielen "Internethunter". Doch manchmal gibt es tatsächlich Situationen, in denen einen selbst kleine Fische viel Freude bereiten können. So erging es mir auch vor einigen Tagen, als ich es wieder einmal an der Krautlacke versuchte. Durch das vorhergegangene Hochwasser war der Teich extrem hoch und ich fand perfekte Bedingungen vor, die Fische vor dem Kraut zu erwischen.

 

 In diesem Jahr hatte ich erst einen Karpfen an diesem Gewässer fangen können, und mittlerweile war bereits Ende Mai und auch der erste Fang des Jahres lag schon mehr als einen Monat zurück. Doch an diesem Tag hatte ich lange Zeit und der bewölkte Himmel mit einigen Regenschauern war ideal, um die Rüssler am Ufer zu fangen. Da das Grünzeug heuer besonders stark wuchert, konnte ich kaum mehr als 5m Abstand zum Ufer angeln. Normalerweise hat man hier das Problem, dass die Uferpartie recht seicht ist und die Fische eher im Kraut stehen, wo es auch ein wenig tiefer ist. Nun war es aber auch am Ufer tief genug und ich war positiv gesinnt, heute einen Fisch zu fangen. So baute ich bereits am Vormittag meine Ruten auf und plazierte meine Köder vor dem Kraut. Dazu kamen einige wenige Boilies und eine Hand voll Pellets. Die ersten Stunden passierte erwartungsgemäß nichts, doch gegen Mittag bekam ich plötzlich einen Run auf die Rute, die ich mit einem Snowman bestückt hatte. Der Fisch schwamm sofort in den Unterwasserdschungel, wo er sich ersteinmal festsetzte. Nach einigen Minuten konnte ich den Karpfen aber befreien und in den Kescher führen. Es war ein wirklich makelloser Fisch, mit riesigen Flossen und einer fantastischen Färbung. Ein großer Rüssel und dicken Lippen zeugte von den vielen Muscheln im Teich mit denen sich die Fische vollfressen.


Nach ein paar Fotos ließ ich den Karpfen natürlich wieder frei, mit der Hoffnung, dass er noch viel Wachse und ich ihn nocheinmal auf meiner Matte begrüßen darf. Dass sich die restlichen Stunden nichts mehr sehen ließ, war mir dann auch relativ egal.




FTW-go fishing!
Roman

Donnerstag, 29. Mai 2014

Meine Welt!

Endlich war es wieder so weit: Am letzten Samstag machte ich mich auf den Weg nach Herzogenburg, wo sich im Laufe des Vormittags noch 80 andere Karpfenangler einfanden, um beim größten Cup in der Umgebung den Karpfen nachzujagen. Ja, sogar einige Kollegen aus Wien, Oberösterreich und auch ein Deutscher waren extra angereist. Schon bei der ersten Runde, die ich um den Baggersee drehte, konnte ich etliche Karpfen ausmachen. Nach einer Ansprache wurden schon die Plätze ausgelost und ich bekam Platz 71. Dieser Platz liegt im vorderen Teil des Sees und auf der gegenüberliegenden Seite der Plätze auf denen ich letztes Jahr gewinnen konnte. Ich war mit dem Platz trotzdem zufrieden und baute erstmal mein Lager auf, da sich Regenwolken näherten. Und etwa 10 Minuten vor dem Start des Bewerbes begann es auch leicht zu regnen, was mich jedoch wenig störte. Dieser Regen verschwand auch ziehmlich schnell wieder. Als um 14 Uhr das Startsignal ertönte wurden die Montagen in die Fluten geschossen und das Warten konnte beginnen. Doch lange musste ich nicht warten, nach kaum 2 Minuten ging meine erste Rute ab und ich konnte den ersten Fisch fangen. In den ersten Stunden ging es wirklich gut und ich fing einige Fische, sodass ich bald die 25kg-Marke knackte.


 Danach kam jedoch die Sonne wieder hervor und die Bisse wurden weniger. So schnell es begonnen hatte, so schnell war es jetzt wieder aus. Die Fische wollten einfach nicht mehr beißen. Jeder der mich kennt weiß, dass mir sowas überhaupt nicht recht, doch alle Versuche halfen nichts. So wurde es dunkel und ich hatte seit mehr als 3 Stunden keinen Biss bekommen. Fuck. Gibt´s doch nicht. Doch auch ein neuer Wurf brachte nichts und so musste ich mich damit zufrieden geben bis Mitternacht einen weiteren Karpfen zu fangen. Leider verlor ich auch noch einen zweiten Rüssler, doch es sollte der Erste und Einzige bleiben. Zu Mitternacht fing es dann acuh noch etwas stärker an zu regnen, doch nach gut einer Stunde war es auch wieder vorbei. Meine Hoffnung war, in der Zeit zwischen 2 und 3 Uhr morgends zuzuschlagen, so wie es auch schon letztes Jahr funktioniert hatte. Doch es sollte länger dauern. Die Sonne warf schon ihre Schatten als ich endlich wieder einen Run bekam und einen Karpfen einsacken durfte. Ab jetzt ging alles wieder nach meinem Geschmack: In regelmäßigen Abständen bekam ich Bisse und auch die Durchschnittsgröße wurde deutlich besser. Während ich am Vortag noch mit Fischen der 3-4kg Kategorie zu kämpfen hatte, konnte ich jetzt auch einige Karpfen über 5 und auch 6 Kilo fangen, klingt nicht viel, aber 1kg mehr pro Fisch kann einiges bewirken.
Einer der größeren Fische vom Morgen

So fing ich in der Früh noch etliche Karpfen und hatte laut meiner "Hochrechnung" bereits über 60 Kilo auf dem Konto. Doch nun war auch die Beißzeit am Morgen vorbei und schon bald ertönte die Hupe und damit war der Cup vorbei. Ich war gespannt, denn heuer wurde mehr gefangen als im Vorjahr. So fanden sich etwa 60 "Hunter" wieder bei der Hütte ein, und alle waren gespannt auf das Ergebnis. Nachdem verkündet wurde, dass mehr als 800kg Karpfen gefangen wurden, war ich mir ziehmlich sicher, dass es diesmal nicht zum Sieg reichen würde. Und so war es auch, dass ich mit nicht einmal 5kg Rückstand auf dem Zweiten Rang landete.
Mit dme 2. Platz bin ich absolut zufrieden!
Ein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis mit dem ich gut leben kann. Ja, ich mag es, dieses Angeln auf engem Raum. Den Wettbewerb. Und ich bin gut darin. Und vor allem freue ich mich schon auf August, denn dann bin ich wieder ganz in meiner Welt...

Tight Lines,

Roman

Dienstag, 20. Mai 2014

Die "Generalprobe"

Vor mittlerweile mehr als einer Woche war es soweit: Das erste Hegefischen des heurigen Jahres stand vor der Tür. Ein kleiner Baggersee kaum 10 Minuten von meinem Wohnort war der Ort des Geschehens. Mit mir hatten sich noch 35 andere Karpfenangler versammelt, um möglichst viele Rüssler zu verhaften. Im Teich befinden sich eine Vielzahl an kleinen Satzkarpfen, jedoch auch einige Fische über 10 oder auch mehr Kilo. Ich zog den Platz 31, der im hinteren Teil des Teiches liegt. 



Hier hat man viel Platz, da es, im Gegensatz zur anderen Seite, nicht viele Plätze gibt. Meine Taktik bestand darin, die kleinen Satzler mit weichem Futter und kleinen Ködern zu fangen. Da an diesen lokalen Fischen nur eine Rute erlaubt ist, war ich mit dem Aufbau recht schnell fertig und konnte einige schöne Karpfen im Schongebiet des Nachbarteiches beobachten. Und nachdem ich um 0700 meine Falle gestellt hatte, war ich recht zuversichtlich, schließlich hatte ich schon den ein oder anderen Karpfen an meinem Platz buckeln sehen. Und ich sollte mich nicht täuschen: Nach nur 15 Minuten sank der Swinger ein wenig nach unten, um danach in die Höhe zu schnellen und die Rolle kreischen zu lassen. Ein kleiner Satzkarpfen hing am 6er Eisen und wehrte sich für die Größe von ca. 2,5kg gar nicht so schlecht. 


Gleich vorweg: Bilder von Fischen gibt es bei mir bei solchen Wettbewerben grundsätzlich nicht, da es meiner Meinung nach enorm wichtig ist, die Rute schnellstmöglich wieder auszulegen. Doch zurück zum Thema: Ich hatte also den ersten Fisch gefangen, und im Laufe der ersten Stunde kamen noch 2 weitere hinzu. So ging es dann auch weiter und bis zur Mittagspause hatte ich 9 Fische und zirka 25kg auf dem Konto. Damit war ich relativ deutlich in Führung und war mir sicher auch am Nachmittag den ein oder anderen Fisch zu landen. So legte ich am Nachmittag voll motiviert neu aus, musste jedoch sehen, dass mein Verfolger seinen Rückstand mit einem schönen Fisch verkürzen. 



Auch mit einem weiteren Babykarpfen konnte ich mich noch nicht in Sicherheit wiegen. Doch da ich meinen Kollegen bis eine Stunde vor Ende des Bewerbs nicht drillen sah, und ich selbst noch einen Fisch fangen konnte, konnte ich mich beruhigt zurücklehnen. Und als ich 10 Minuten vor Ende noch einen Run erhielt, brauchte ich die Power Carp auch nicht mehr aufs Pod legen. So war alles perfekt und konnte am Ende mit konfortablen 12 Kilo Vorsprung und insgesamt 12 Karpfen den Hauptpreis einsacken. Alles in allem eine echt gelungene Veranstaltung und eine gelungene "Generalprobe" vor dem Cup am Wochenende! 



Tight lines, 
  Roman