Samstag, 7. Juni 2014

Auch Kleines macht Freude

Wie oft habe ich schon im Internet gelesen, dass den meisten Karpfenanglern das Gewicht ihrer gefangenen Fische ja sooo egal sei. Ich teile die Ansicht, dass solche Aussagen kompletter Blödsinn sind und sich viele nur von den reinen Kilojägern abgrenzen wollen. Schließlich freut sich ja jeder über einen großen Fisch mehr als über einen Kleinen. Ist ja auch keine Schande, oder? Ich glaube es ist das ganz normale Verhalten des Menschen, umso mehr hasse ich diese Selbstbelügerei der vielen "Internethunter". Doch manchmal gibt es tatsächlich Situationen, in denen einen selbst kleine Fische viel Freude bereiten können. So erging es mir auch vor einigen Tagen, als ich es wieder einmal an der Krautlacke versuchte. Durch das vorhergegangene Hochwasser war der Teich extrem hoch und ich fand perfekte Bedingungen vor, die Fische vor dem Kraut zu erwischen.

 

 In diesem Jahr hatte ich erst einen Karpfen an diesem Gewässer fangen können, und mittlerweile war bereits Ende Mai und auch der erste Fang des Jahres lag schon mehr als einen Monat zurück. Doch an diesem Tag hatte ich lange Zeit und der bewölkte Himmel mit einigen Regenschauern war ideal, um die Rüssler am Ufer zu fangen. Da das Grünzeug heuer besonders stark wuchert, konnte ich kaum mehr als 5m Abstand zum Ufer angeln. Normalerweise hat man hier das Problem, dass die Uferpartie recht seicht ist und die Fische eher im Kraut stehen, wo es auch ein wenig tiefer ist. Nun war es aber auch am Ufer tief genug und ich war positiv gesinnt, heute einen Fisch zu fangen. So baute ich bereits am Vormittag meine Ruten auf und plazierte meine Köder vor dem Kraut. Dazu kamen einige wenige Boilies und eine Hand voll Pellets. Die ersten Stunden passierte erwartungsgemäß nichts, doch gegen Mittag bekam ich plötzlich einen Run auf die Rute, die ich mit einem Snowman bestückt hatte. Der Fisch schwamm sofort in den Unterwasserdschungel, wo er sich ersteinmal festsetzte. Nach einigen Minuten konnte ich den Karpfen aber befreien und in den Kescher führen. Es war ein wirklich makelloser Fisch, mit riesigen Flossen und einer fantastischen Färbung. Ein großer Rüssel und dicken Lippen zeugte von den vielen Muscheln im Teich mit denen sich die Fische vollfressen.


Nach ein paar Fotos ließ ich den Karpfen natürlich wieder frei, mit der Hoffnung, dass er noch viel Wachse und ich ihn nocheinmal auf meiner Matte begrüßen darf. Dass sich die restlichen Stunden nichts mehr sehen ließ, war mir dann auch relativ egal.




FTW-go fishing!
Roman

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