Dienstag, 17. Juni 2014

Ab an den Stausee!



Nachdem ich es letztes Jahr versäumt habe, an den Ottensteiner Stausee zu fahren und die Räuber zu ärgern, war ich heuer natürlich umso mehr Feuer und Flamme, endlich wieder mal im "Skandinavien Österreichs" zu fischen. Die Natur dort ist der Traum und Fische, vor allem Hecht, Zander und in den letzten Jahren auch Welse sind genug vorhanden. So wurde geplant und nach endlosem hin und her, legte ich mich auf vergangenen Sonntag fest, was zwar nicht ideal war, da ich nicht so lange fischen konnten wie ich wollte, schließlich musste am nächsten Tag wieder in die Schule gegangen werden. Pünktlich um drei Uhr morgens war die Abfahrt angesetzt und so holte ich mir noch schnell die Karten und gegen halb fünf schleppte ich auch schon meine Köder hinter mir her. Ich wollte erstmal in eine Bucht am Ende eines langen Arms schleppen und dort mein Glück mit der Spinnrute probieren. Beim Schleppen ging gar nichts, doch nach ein paar Würfen hatte ich im Flachwasser den ersten Fischkontakt: ein kleiner Hecht hatte den Köder attackiert, doch er blieb nicht hängen, was auch nicht so schlimm war. Danach hatte ich auch versucht mit Naturködern zu punkten, doch an der Grundrute rührte sich nach 2 Stunden und drei verschiedenen Plätzen nichts. So fuhr ich in nocheinmal in die Bucht, wo ich einen kleinen, kaum 3m breiten kanalähnlichen Seeteil entdeckte, der aufgrund des recht hohen Wasserstandes entstanden war. Dort hatte sich gleich beim ersten Wurf ein kleiner Esox meinen Köder geschnappt, doch auch dieser Fisch blieb, trotz Zusatzdrilling, nicht am Eisen kleben.



Nach diesem Kontakt schleppte ich wieder ins Freiwasser und steuerte die nächste Bucht an, in der sich jedoch kein Erfolg einstellte. In einer der nächsten Buchten konnte ich auch ein paar Karpfen ausmachen, allerdings keine großen Fische. In jener Bucht bekam ich den nächsten Biss, doch auch hier riss die Pechsträhne nicht ab: Ich beförderte meinen Gummifisch mitten ins Holz, wo ich kurz an einem Ast hängen blieb. Genau in diesem Moment hatte sich der Hecht auf den Köder gestürtzt, natürlich konnte ich diesen Fisch auch nicht landen. Bis dahin hätte meine Chancenauswertung auch besser sein können, denn auch einen Nachläufer hatte ich davor noch verzeichnen können. Doch immerhin, ich hatte Fischkontakt, und die Hechte waren allesamt nicht besonders groß, sodass ich diese Verluste verkraften konnte. Nach einem erneuten Versuch beim Schleppen zum Erfolg zu kommen wiederholte sich in der nächsten Bucht das Spiel, ein kleiner Hecht war hinter dem Köder her, doch er schnappte nicht zu.



 Doch ein paar Würfe später konnte ich den Fisch dazu bringen, meinen Gummifisch zu attackieren. Und diesmal konnte der kleine Räuber auch gelandet werden. Endlich! Ein wirklich schöner Hecht, wenn auch nicht besonders groß. Ich beschloss das Ufer nun weiter abzuwerfen, vor allem an überhängenden Bäumen und in Buchten in denen besonders viel Holz war, hatte ich bisher Bisse bekommen. Und tatsächlich konnte ich kaum 15 Minuten später den nächsten Esox zum Biss verleiten und siehe da, auch dieser Fisch konnte ins Boot geholt werden. Er war zwar noch kleiner als der Vorherige, trotzdem war ich nun schon zufrieden, hatte ich mir beim letzten Trip hierher noch einen sauberen Schneider eingefangen.




Ich fuhr nach diesem Fisch nocheinmal in den "Schlauch" in dem mir in der Früh schon der kleine Hecht entwischt war. Und gleich beim ersten Wurf war die Rute krumm und der Kleine hatte sich den Gummifisch reingehauen. Doch irgendwie lag heute ein Fluch auf mir, erneut ging der Hecht im Drill verloren. Schade. Nun war es schon etwas später geworden und ich schleppte noch ein wenig in einen anderen Arm des riesigen Sees, wo ich noch ein paar Buchten abwerfen wollte. Nachdem beim Schleppen wieder nichts gebissen hatte und ich beim Werfen wieder einen Nachläufer hatte, wollte ich noch eine Bucht abwerfen. Und zu meiner Freude konnte ich hier noch einen kleinen Esox verhaften, der zwar das Mindestmaß von 70cm auch nicht erreichte und wurde, wie alle anderen auch, natürlich wieder ins Wasser zurückgesetzt.

Natürlich wurden alle Fische released!




Auch beim Schleppen zur Bootsanlegestelle zurück konnte ich nichts mehr fangen, warum heute beim Schleppen nichts ging, war mir rätselhaft. Den vielen Fehlbissen und Nachläufern war wohl das, für Stauseeverhältnisse, sehr klare Wasser geschuldet. An der Montage kann es nicht gelegen haben, schließlich hatte ich vor einer Woche an meinem Hausgewässer von 10 Bissen 9 Hechte fangen können. Leider waren es auch nicht die großen Hechte, die ich aus den Buchten kitzeln konnte. Nun ja, ich werde auf jeden Fall wiederkommen und vielleicht auch mal einen größeren Hecht aus dem See zaubern können.

Tight Lines,
 Roman


Samstag, 7. Juni 2014

Auch Kleines macht Freude

Wie oft habe ich schon im Internet gelesen, dass den meisten Karpfenanglern das Gewicht ihrer gefangenen Fische ja sooo egal sei. Ich teile die Ansicht, dass solche Aussagen kompletter Blödsinn sind und sich viele nur von den reinen Kilojägern abgrenzen wollen. Schließlich freut sich ja jeder über einen großen Fisch mehr als über einen Kleinen. Ist ja auch keine Schande, oder? Ich glaube es ist das ganz normale Verhalten des Menschen, umso mehr hasse ich diese Selbstbelügerei der vielen "Internethunter". Doch manchmal gibt es tatsächlich Situationen, in denen einen selbst kleine Fische viel Freude bereiten können. So erging es mir auch vor einigen Tagen, als ich es wieder einmal an der Krautlacke versuchte. Durch das vorhergegangene Hochwasser war der Teich extrem hoch und ich fand perfekte Bedingungen vor, die Fische vor dem Kraut zu erwischen.

 

 In diesem Jahr hatte ich erst einen Karpfen an diesem Gewässer fangen können, und mittlerweile war bereits Ende Mai und auch der erste Fang des Jahres lag schon mehr als einen Monat zurück. Doch an diesem Tag hatte ich lange Zeit und der bewölkte Himmel mit einigen Regenschauern war ideal, um die Rüssler am Ufer zu fangen. Da das Grünzeug heuer besonders stark wuchert, konnte ich kaum mehr als 5m Abstand zum Ufer angeln. Normalerweise hat man hier das Problem, dass die Uferpartie recht seicht ist und die Fische eher im Kraut stehen, wo es auch ein wenig tiefer ist. Nun war es aber auch am Ufer tief genug und ich war positiv gesinnt, heute einen Fisch zu fangen. So baute ich bereits am Vormittag meine Ruten auf und plazierte meine Köder vor dem Kraut. Dazu kamen einige wenige Boilies und eine Hand voll Pellets. Die ersten Stunden passierte erwartungsgemäß nichts, doch gegen Mittag bekam ich plötzlich einen Run auf die Rute, die ich mit einem Snowman bestückt hatte. Der Fisch schwamm sofort in den Unterwasserdschungel, wo er sich ersteinmal festsetzte. Nach einigen Minuten konnte ich den Karpfen aber befreien und in den Kescher führen. Es war ein wirklich makelloser Fisch, mit riesigen Flossen und einer fantastischen Färbung. Ein großer Rüssel und dicken Lippen zeugte von den vielen Muscheln im Teich mit denen sich die Fische vollfressen.


Nach ein paar Fotos ließ ich den Karpfen natürlich wieder frei, mit der Hoffnung, dass er noch viel Wachse und ich ihn nocheinmal auf meiner Matte begrüßen darf. Dass sich die restlichen Stunden nichts mehr sehen ließ, war mir dann auch relativ egal.




FTW-go fishing!
Roman